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Mascha Kaléko
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Memento

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
doch mit dem Tod der anderen muss man leben.



Hinweis: Dieses Gedicht wird hier im Rahmen eines selbständigen Sprachwerks zitiert (§ 51 UrhG).  Weitere Infos




Die Sanfte

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Kommentar zu meinem Lieblingsgedicht:


Im Laufe des Lebens, wenn man immer mehr Freunde verliert, denke ich, daß die eigene Einsamkeit schlimmer werden könnte als der eigene Tod...

Aber auch das Gedicht von Hermann Hesse "Das Leben, das ich selbst gewählt" finde ich wunderschön... ob wir es allerdings selbst gewählt haben - bezweifle ich.

Zum besseren Verständnis: ich bin Österreicherin, mein Großvater Wiener, und bekanntlich haben Besagte schon immer einen leichten "Hang" zum Morbiden...




Das obige Gedicht von Mascha Kaléko (1907-1975) wurde übrigens auch gesungen von Tim Fischer (in der Vertonung von Rainer Bielfeldt).

Eingereicht von Die Sanfte am 18.07.2007.



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